Kalter Kaffee ist widerlich, schmeckt bitter und ist überhaupt nicht weiterzuempfehlen? Normalerweise würden wir da zustimmen, wäre da nicht ein kleines Wunderwerk, das sich Cold Brew Coffee oder auch Dutch Coffee nennt. Hierbei handelt es sich um einen der neueren Trends im Kaffeegeschäft, etwas, das auf den ersten Blick nicht zusammenpasst. Kalt und Kaffee? Niemals! Wo kämen denn Millionen von Büroangestellten hin, wenn jeden Morgen aus der Kaffeemaschine kalter Kaffee kommen würde? Die Firma Tradena hat mit ihrem Dripster – dem Gerät zur Herstellung von Cold Brew Coffee – also einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten. Ob sie uns Liebhaber des heißen Kaffees überzeugen konnte, erfahrt ihr im Test!
Das Geheimnis des Dripster: Vorteile der Cold Drip
Normalerweise wird Kaffee mit heißem Wasser gebrüht. Dadurch löst sich der Kaffeegeschmack relativ schnell und die Ungeduldigen vor der Kaffeemaschine bekommen ihre Tasse in wenigen Augenblicken. Allerdings gelangen dadurch einige Bitterstoffe und Säuren mit hinein, was einige bloß dank der hohen Temperatur, viel Zucker und Milch wieder ausgleichen können. Das ist auch der Grund, warum abgekühlter Kaffee so ungenießbar ist!
Wird der Brühvorgang mit kaltem Wasser angegangen, hat das einen klaren Vorteil. Der Gehalt von Säure und Bitterstoffen ist viel geringer, der Kaffee also wesentlich milder und bekömmlicher. Herzlich willkommen in der Welt des Cold Brew Coffees! Weil der Kaffee buchstäblich nur „durch-tropft“, dauert es natürlich eine ganze Weile, bis man ihn genießen kann. Aus nicht mal einer Minute mit heißem Wasser werden da ganz schnell zwei, drei Stunden. Dafür ist er – wenn er durch den Dripster gelaufen ist – fruchtiger, weißt eine reichhaltigere Aromenvielfalt auf und ist bekömmlicher – und keine Sorge: Man muss ihn nicht sofort trinken, sondern kann die Brew auch gut im Kühlschrank aufbewahren.
Die Verarbeitung des Dripsters
Der Dripster von Taverna ist aus einer Mischung aus Glas und Kunststoff hergestellt und wirkt auf den ersten Blick relativ robust. Auf das Auffangbehältnis wird der Kaffeefilter gesteckt und gefüllt. Danach muss nur noch der Wassertank befüllt werden und am Ventil eingestellt werden, wie viel Tropfen pro Sekunde heraustropfen sollen. Ideal ist einer pro Sekunde. Danach heißt es vor allem eines: Abwarten. Der Brühvorgang kann bis zu drei Stunden dauern. Ihr könnt also ohne Probleme aus dem Haus, Einkäufe erledigen, Essen gehen oder worauf ihr sonst Lust habt. Aber dann ist der Cold Brew Coffee auch schon fertig!
Der Geschmack
Und tatsächlich: Der Geschmack des Kaffees ist überraschend gut! Wie auf der Seite von Taverna proklamiert, vermag es der Dripster, die Aromen gut vom Pulver in unsere Tasse zu übertragen. Weniger Säure oder Bitterstoffe, dafür mehr Genuss. Wir sind jedenfalls positiv überrascht, denn der Cold Brew Coffee straft den negativ gemeinten Ausspruch „Das ist doch kalter Kaffee!“ Lügen. Lediglich der Preis könnte den einen oder anderen abschrecken. Immerhin sind 44 Euro für Kaffeezubehör keine Kleinigkeit. Mit dem Dripster von Taverna ist man hier aber auch gut beraten, denn die Preise variieren bei anderen Modellen von 50 bis zu über 200 Euro. Somit ist Taverna mit ihrem Produkt im unteren Preissegment. Geschmack und Genuss sind manchmal eben teuer – doch für Kaffeeliebhaber lohnt sich die Anschaffung eines Dripsters auf jeden Fall.
Fazit
Insgesamt können wir den Dripster guten Gewissens weiterempfehlen. Es handelt sich um einen gut verarbeiteten Cold Brew Maker, der preislich absolut im Rahmen ist und seinen Zweck hervorragend erfüllt. Die Bedienung ist einfach, der Kaffee lecker (obwohl das natürlich nicht allein der Verdienst des Dripsters ist 😉 ) und die Reinigung super unkompliziert – sogar den Spülmaschinen-Test hat der Dripster überstanden.
Vielen Dank für den tollen Testbericht. Ich bleibe jedoch lieber bei einem heißen Espresso. Vielleicht bin ich zu konservativ. Finde die Idee aber sehr spannend. Bin gespannt auf erste Erfahrungsberichte. Grüße aus Stuttgart, Matthias
Vom Aroma nicht zu vergleichen, wir haben den Vergleich mit deselben Bohne und Röstung gemacht. Mein Mann trank espresso, ich cold brew espresso, Mir schmeckte der Kaltaussuzg viel besser. Zumindest im Sommer.
das ergebnis überrascht und ist nicht mit einfachem kaltem kaffe zu vergleichen, die einstellung (tropfen) ist etwas schwierig, wichtig kaffee muss grob gemahlen sein und am besten die oberfläche leicht anfeuchten, ich benutze dazu eine minisprühflasche (normalerweise zum essigsprühen auf den salat gedacht).
auch wie bei jeder kaffeeherstellung spielt die qualität des kaffees eine grosse rolle am besten frisch grob gemahlen, mit fertig gemahlenem kaffee aus dem supermarkt („melita“) wird das nix, eine helle röstung leicht säure betont find ich am besten, espressoblends schmecken mir nicht so gut (bitter),
gerade bei kaffee aus costa rica, colombie kann man die spez. geschacksnoten gut heraus schmecken, auch zum mixen gut geeignet mit und ohne alkohol,-Tonic,o-saft,milch,fernet branca,sake,….
hab den cold brew auch als basis zum eisherstellen benutzt, oder zur herstellung coffee sosse, marinade zum grillen, panna cotta,zabaglione,tiramisu,…
hält sich locker 3-4 tage im kühlschrank
Ich spiele auch mit dem Gedanken mir so eine Cold Brew Karaffe zuzulegen, weil mich der Geschmack interessiert. Mal eine Frage: was spricht eigentlich dagegen so einen Kaffee langsam mit einem Stövchen zu erwärmen. Der Geschmack müsste doch immer noch besser sein als ein Kaffee der mit 80-90° aufgebrüht wurde. Zumindest muss doch das eine, das andere nicht ausschließen. Schwer zu beurteilen, wenn man noch nie einen Cold Brew Coffee auf der Zunge hatte.