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Nachfüllbare Kaffeekapseln

Nachfüllbare Kaffeekapseln

Das Geschäft mit den Kaffeekapseln ist weiter auf dem Vormarsch, denn der Trend geht eindeutig zum Portionskaffee. Nicht ganz ohne Grund, denn komfortabler und schneller lässt sich Kaffee einfach nicht zubereiten. Neben generellen Geschmacksdiskussionen, die eher subjektiver Natur sind, gibt es aber einen sehr objektiven Problembericht dazu. Kaffeekapseln aus Aluminium oder Kunststoff von Nespresso, Tchibo und Co. sind bei genauerer Betrachtung nämlich relativ große Umweltverschmutzer. Deshalb widmen wir uns oft und gerne der Suche nach ökologisch korrekten Kaffeekapseln. Das bislang beste Beispiel: Das Schweizer Unternehmen Beanarella, das eine zu 100% kompostierbare Kapsel entwickelt hat. Denn leider ist es so, dass durch Kaffeerückstände „verunreinigtes“ Aluminium oder Plastik nicht oder nur mit Abstrichen recycelt werden kann. Auch hängt es vom Verbraucher ab, inwieweit dieser zur Mülltrennung beiträgt, zudem ist jene nicht in allen Ländern so rigoros geregelt wie in Deutschland. Die Wiederverwertung muss also schon an anderer Stelle stattfinden: Im Idealfall bei der Kaffeezubereitung. Einige (alternative) Hersteller führen nachfüllbare Kapseln in ihrem Sortiment. Aber wie gut oder schlecht ist diese Lösung? Und welche Hersteller gibt es überhaupt?

Vorteile von wiederbefüllbaren Kapseln

Umweltschutz

Wie bereits erwähnt, sind Fertigkapseln eine nicht schönzuredende Umweltbelastung. Jährlich konsumieren allein wir Deutschen den Inhalt von rund zwei Milliarden Kapseln. Das produziert unter dem Strich einen Müllberg von zirka 4.000 Tonnen. Jährlich wohl bemerkt. Und das ist ja nur das Ende der Fahnenstange. Auch die Herstellung stellt einen enormen Ressourcenverbrauch dar. Die Aluminiumproduktion beispielsweise gilt als besonders energieaufwändig. So werden rund 14 kW Strom benötigt, um 1 kg Aluminium zu produzieren. Mit nachfüllbaren Lösungen würden sich diese Unsummen ganz erheblich reduzieren lassen.

Wunschespresso

Wer die Sache mit der Umweltverschmutzung als nicht so tragisch einstuft, der dürfte spätestens jetzt hellhörig werden. Denn: Bei nachfüllbaren Kaffeekapseln ist es nicht nur möglich, seine Lieblingskaffeesorte einzufüllen, sondern auch die Menge individuell zu dosieren! Dabei sollte man bei ganzen Bohnen auf den optimalen Mahlgrad achten, ansonsten eignet sich auch handelsübliches Espressopulver. „Portionskaffee goes Barista“ wenn man so will. Die Zubereitung dauert dadurch freilich etwas länger, aber von einer Komforteinbuße kann man nun wirklich nicht sprechen. Der Vorteil überwiegt ganz klar: Bestimme selbst, welchen Kaffee du trinken willst und vor allem wie stark dieser sein soll. Bei Fertigkapseln kann man da bekanntlich nicht variieren, außer aus den vorgegebenen Abstufungsgraden zu wählen.

Kostenbilanz

Die von uns im Folgenden getesteten Systeme schlagen mit 10 – 30 Euro zu Buche. Nicht viel, wenn man bedenkt, dass eine Fertigkapsel im Durchschnitt ca. 30 Cent kostet. Auf Dauer gesehen, spart man so bares Geld. Man darf allerdings nicht vergessen, dass man jetzt das Espressopulver separat anschaffen muss. Hier ein Rechenbeispiel: Angenommen es wird täglich der Inhalt von 4 Kaffeekapseln konsumiert. Diese Menge würde auf das Jahr hochgerechnet, einen Verbrauch von 1460 Kapseln bedeuten. In einer Kapsel befinden sich ungefähr 4 g Espressopulver. Diesen Wert multipliziert mit der Zahl 1460, macht 5,8 kg Kaffeepulver im Jahr. Die Kosten würden sich demnach auf 438 €/Jahr belaufen. Jetzt kommen die ermittelten 5,8 kg Espressopulver ins Spiel. Gutes Espressopulver kostet in einer 250 g Dose im Schnitt 6 €. Aufgerundet wären das 24 Dosen pro Jahr. 24 multipliziert mit 6 € macht insgesamt 144 €. Jetzt noch maximal 30 € für die Mehrwegkapsel dazu addiert, ergeben 174 €/Jahr. Die Jahresersparnis würde sich auf 294 € belaufen. Ein Kurzurlaub.

Hersteller von Mehrwegkapseln im Test

Alle getesteten Kaffeekapseln werden folgendermaßen befüllt: Kapsel in die Hand nehmen und durch das Kaffeebehältnis tauchen und so die Wunschmenge einfüllen. Danach Rückstände an der Außenseite der Kapsel entfernen und den Kaffee leicht (!) andrücken (tampen). Der Zeitaufwand beträgt vielleicht 30 Sekunden.

Coffeeduck: Wiederverwendbare Kaffeekapseln aus Kunststoff

Die wiederbefüllbaren Plastik-Kapseln aus den Niederlanden sind für Senseo- und Nespresso-Systeme geeignet. Geliefert wird dabei grundsätzlich im Dreierpack für ca. 10 Euro. Im Grunde eine einmalige Anschaffung. Allerdings verschleißen die Teile wohl nach längerer Benutzung. An diesem Punkt sind wir zwar noch nicht angekommen, aber eine entsprechende Tendenz zeichnet sich ab. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn billiger als die Original-Kapseln kommt auch Coffeeduck. Selbstverständlich muss die Kapsel nach dem Aufbrühen gereinigt werden. Dazu reicht es aber, die Kaffeerückstände unter fließendem Wasser auszuspülen – laut Herstellerangabe ist die Kapsel sogar spülmaschinentauglich. Die Handhabung gelingt ähnlich gut wie bei den Einwegkapseln, keine Verklemmung in der Maschine oder andere Inkompatibilitäten. Man sollte das Espressopulver allerdings nicht zu stark tampern, da der Kaffee unter Umständen derart verdichtet, sodass das heiße Wasser nur tröpfchenweise durchfließt.

Mycoffeestar: Edelstahlkapsel für die Nespresso-Maschine

Schweiz ist ein gutes Pflaster für Kaffee – von traditionellen Röstereien und Kaffeehäusern bis zu modernen Startups und Konzernen. Nicht nur Nestlé ist dort beispielsweise ansässig, sondern auch Beanarella. Und eben Mycoffeestar, die ihren Landsleuten von Nestlé ganz schön Konkurrenz machen. Jedenfalls lassen sie Kritik an dem Großkonzern recht offensiv anklingen. Ihre wiederbefüllbare Kapsel aus Edelstahl eignet sich sogar ausschließlich für Nespresso-Maschinen und soll ein „Leben lang“ halten. Der verwendete Edelstahl lässt daran keinen Zweifel, der Preis ist mit 30€ hinsichtlich dieser Umstände vertretbar. Zudem hat ÖKÖ-Test die Kapsel mit „sehr gut“ bewertet, der „Swiss Innovation Award“ war ihnen 2012 auch sicher. Aber Achtung: Je nach Nespresso-Modell wird ein unterschiedlich großer Dichtungsring mitgeliefert, deshalb vorher genau nachprüfen, um welches Nespresso-Modell es sich bei euch handelt. Der Dichtungsring befindet sich an der Unterseite des Schraubverschlusses und muss perfekt abdichten. Das Einlegen in die Maschine funktioniert einwandfrei, leider ist das Metall nach der Zubereitung recht heiß. Ungünstig, wenn man mehrere Tassen hintereinander aufbrühen möchte. Auch die Mycoffeestar-Kapsel muss nach jeder Benutzung kurz abgespült werden, damit Kaffeerückstände nicht dazu führen, dass der Kaffee seitlich ausläuft.

Fazit

Das Selbstbefüllen mag für viele Kaffeekapsel-Fans einen Kritikpunkt darstellen. Dafür haben wir zwar Verständnis, aber richtig nachvollziehen können wir das nicht. Denn die Vorteile in Form von Wunschsorte und –menge überwiegen den geringen „Komforteinbruch“. Natürlich muss man da aber erst ein wenig Experimentieren, damit wirklich der Wunschespresso am Ende durchläuft, Stichwort: Mahlgrad. Welche Kapsel würden wir empfehlen? In unseren Augen ist die Mycoffeestar die beste Wahl. Sie verfolgt den Mehrweganspruch am konsequentesten. Dazu ist sie wertig und leicht in der Handhabung. Allerdings ist sie nur mit Nespresso-Maschinen kompatibel. Wer also andere Systeme benutzt, dem können wir auch die Coffeeduck empfehlen.

Author: Luca Meyer

Luca ist nicht nur ein talentierter Barista, sondern auch ein leidenschaftlicher Blogger, der es versteht, seine Liebe zum Kaffee in mitreißenden Artikeln zum Ausdruck zu bringen. Er nimmt die Leser mit auf eine Reise durch die Welt des Kaffees, stellt neue Röstereien vor, teilt seine neuesten Entdeckungen und gibt wertvolle Tipps zur perfekten Zubereitung.

Als engagierter Kaffeekenner achtet Luca auch auf Nachhaltigkeit und ethischen Konsum. Er widmet sich Themen wie fairem Handel, umweltfreundlichen Anbaumethoden und unterstützt lokale Kaffeebauern und -produzenten.

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