Tokyo Ghoul: Überleben mit Kaffee und Menschenfleisch in der japanischen Manga- und Animewelt

 © TOKYO GHOUL-HIBI- © 2013 by Sui Ishida, Shin Towada/SHUEISHA Inc.
TOKYO GHOUL © 2011 by Sui Ishida / SHUEISHA Inc.

Sie sind Kreaturen, die aussehen wie ganz normale Menschen: die Ghule in der Manga- und Anime-Serie Tokyo Ghoul. Und nicht nur das, auch ihre Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte verleihen ihnen ihre menschliche Erscheinung. Doch es ist ein ganz entscheidender Unterschied, der sie dramatisch vom menschlichen Leben trennt, denn ohne den Verzehr des Fleisches jener Spezies können die Ghule nicht überleben.

Die Story beginnt damit, dass der zurückhaltende Ken Kaneki wegen eines Angriffs einer blutrünstigen Ghula im Krankenhaus operiert werden muss und durch eine Organtransplantation selbst zum Halbghul wird. Nun muss sich der schüchterne Jugendliche, der eigentlich niemanden mehr hat, allein mit seinem Halbghul-Dasein zurechtkommen – bis ihn eine Gruppe von Ghulen aufnimmt und ihn zum „Antik“ führt …

Und was hat die Story von Tokyo Ghoul nun mit Kaffee zu tun?

Die Besonderheit der Ghule ist, dass sie Kreaturen sind, die nur mit Menschenfleisch überleben können, da sämtliche andere Nahrungsmittel für sie ungenießbar sind: für sie schmecken die alltägliche Lebensmittel nach Verdorbenem und Innereien. Und das alles, weil ihre Körper bestimmte Enzyme produzieren, die sie nur menschliches Fleisch verdauen lassen und ihre Zunge eine Struktur besitzt, die normales Essen total verdorben schmecken lässt. Doch es gibt genau zwei Dinge, die sie trotz alledem vertragen und mit denen sie überleben können: Kaffee und Wasser.

Genauso wie für den einen oder anderen Menschen, ist Kaffee auch für die Ghule ein absolutes Genussmittel und so ist es auch das kleine Nachbarschaftscafé „Antik“ (jap. Anteiku) und später das „:re“ ( welches im Anime nur am Ende von Tokyo Ghoul Root A kurz zu sehen ist, im Tokyo Ghoul Manga allerdings eine zentrale Rolle spielt), wo sich die Tokioter Ghule regelmäßig treffen und gleichzeitig eine Organisation von Ghulen des 20. Bezirks bilden. Hier findet auch Halbghul Ken eine Gemeinschaft, menschliche Nahrung und wird natürlich auch mit gutem Kaffee aus einem alten Vakkum-Kaffeebereiter aus Glas versorgt! Denn die Zubereitung des täglichen Kaffees spielt für die Ghule eine zentrale Rolle und wird als festes Ritual in der Gemeinschaft zelebriert.

Das lernt zu Beginn des zweiten Manga-Bandes auch der jüngst zum Halbghul gewordene Ken von seinem Chef und zwar, als er seinen ersten Kaffee kocht: „Um guten Kaffee zu kochen, braucht man viel Geduld. Wie mit Menschen auch … lass dir Zeit“. Und ähnlich wie bei uns, bleibt es auch bei den Ghulen nicht dabei, sich mit normalem Kaffee zufrieden zu geben, denn schon im ersten Band des Mangas erfahren wir, dass im Antik auch Cappuccino zubereitet und untereinander über die Röstung der wohlduftenden Bohnen philosophiert wird. Und als auch Ken unser Lieblingsgetränk für sich entdeckt, versucht er erst die Bohnen zu essen und dann er wagt sich schließlich sogar an den viel kritisierten Instantkaffee.

Tokyo Ghoul und der Bezug zum echten Tokyo: die Kaffeekultur Japans

Schwarzer Kaffee mit Manju
So geht Kaffee in Japan: schwarz mit Manju als süßes Extra

Kaffee gehört in Japan inzwischen zwar schon zu den Getränken, die man problemlos an allen Straßenecken bekommen kann, er reicht allerdings noch längst nicht an die Popularität des traditionell japanischen Tees heran. Man sollte außerdem Vorsicht walten lassen, wenn man in der Tokioter Innenstadt einen Kaffee genießen möchte: Am Automaten besteht erhöhte Verbrühungsgefahr, denn dort bekommt man den heißen Kaffee abgefüllt in einer Blechhose. In kleinen Straßenkaffees wiederrum, sollte man unbedingt dazu sagen, dass der Kaffee heiß sein soll, denn sonst bekommt man ihn meist kalt. Wer in Tokyo also einen annehmbaren Kaffee sucht, sollte lieber eine der standardisierten Ketten wie Starbucks und Co aufsuchen oder, wenn es etwas ganz Ausgefallenes sein soll, direkt Cafés mit einer speziellen Kaffeekultur besuchen. Beispielsweise das Irukaya Café von Hiroshi Kiyota, wo man sich auf eine ganz besondere Kaffee-Zeremonie freuen kann.

Aber auch für alle Tokyo Ghoul-Fans, die Kaffee lieben, hält der Tokioter Bezirk Ikebukuro ein absolutes Highlight bereit: das Museum Café & Diner, welches es zwar erst seit etwas über zwei Jahren gibt, die kreativen Köpfe hinter der Story von Tokyo Ghoul es aber trotzdem als Vorbild für das Café :re in der Fortsetzung des Erfolgsmangas Tokyo Ghoul gewählt haben. Das Museum Café & Diner in Tokyo ist somit ein Must-see für alle Ken-Anhänger, Kaffee-Liebhaber und diejenigen, die nicht genug vom düsteren Dasein der Ghule bekommen können.

Wer oder was steckt eigentlich hinter der Serie Tokyo Ghoul?

Aus der deutschen Fankultur des Mangas und Animes sind Tokyo Ghoul und Tokyo Ghoul Root A schon längst nicht mehr wegzudenken, denn jeder kennt die mit Action und Horror geladene Geschichte des zurückhaltenden Halbghuls Ken.

Falls Du nun im wahrsten Sinne des Wortes auch Blut geleckt haben solltest, können wir Dich beruhigen! Es ist nie zu spät, in DIE japanische Erfolgsserie aus dem Studio Pierrot und der Feder von Sui Ishida einzutauchen: Deutscher Lizenznehmer der spannend-blutrünstigen Story mit Suchtfaktor ist KAZÉ Anime & Manga, das größte deutsche Anime-DVD- und Manga-Label, das inklusive der ersten und natürlich auch der taufrisch gedruckten bzw. gepressten Tokyo Ghoul Manga-Bände und Animes vom 16. bis 18. September für Euch auf der Connichi 2016 in Kassel vor Ort sein wird. Schaut doch einfach mal vorbei – vielleicht auf einen Kaffee? 😉

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