Cafe Americano – das kann doch nichts anderes sein als ein amerikanischer Kaffee, oder etwa nicht?! Nicht ganz, denn der Cafe Americano kommt nämlich ursprünglich aus dem schönen Italien. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat die Geschichte des etwas schwächeren Espressos im Zweiten Weltkrieg begonnen. Im Zuge des Krieges kamen viele amerikanische Soldaten, die so genannten G.I.s, nach Europa. Eine große Anzahl von Soldaten war zu dieser Zeit im südeuropäischen Italien stationiert.
Die Militärs zeigten sich von Beginn an begeistert von der italienischen Ess- und Kaffeekultur. Nur mit dem kräftigen Espresso konnten und wollten sich die amerikanischen Gäste nicht so recht anfreunden – er war ihnen schlicht und einfach zu stark. Doch die Soldaten wussten sich natürlich zu helfen und streckten das kräftige, dunkle Kaffeegetränk einfach mit heißem Wasser. Die lebenslustigen Italiener nahmen die Abwandlung ihres Lieblingsheißgetränks mit Humor und setzten ihn, seiner Entstehung entsprechend, als „Caffè Americano“ (nach italienischer Schreibweise) auf ihre Getränkekarten.Kurioserweise ließ William Somerset Maugham in seinem bereits 1928 erschienenem Spionage-Roman Ein Abstecher nach Paris seinen Protagonisten im Ersten Weltkrieg einen Americano im italienischen Neapel bestellen. Ob es sich bei diesem Americano allerdings tatsächlich um den heute bekannten Cafe Americano handelt, ist nicht bekannt. Aber seien wir mal ehrlich, so machen Mythen doch viel mehr Spaß.
Zu allererst wird natürlich ein klassischer Espresso zubereitet, am besten mit einem Vollautomaten oder einer Siebträgermaschine. Wichtig für die Herstellung des perfekten Espressos sind außerdem die Bohnenmischung, der richtige Mahlgrad und die passende Menge an Espressopulver. Wie man einen Espresso am besten zubereitet, erklären wir hier.Wie viel Espresso man für den Cafe Americano verwendet, bleibt letztendlich jedem selbst überlassen. Traditionell beträgt das Mischverhältnis von Espresso und Wasser allerdings 1:1 – bereitet man also einen doppelten Espresso für den Cafe Americano zu, verwendet man dementsprechend rund 55 - 60 ml heißes Wasser. Das Geheimnis des italienisch-amerikanischen Kaffees besteht darin, dass der Espresso vor dem Wasser seinen Weg in die Tasse findet.Danach wird das heiße Wasser dazu gegossen – möglichst langsam und vorsichtig, damit die Crema des Espressos erhalten bleibt. Fertig ist der Cafe Americano! Idealerweise schmeckt dieser so aromatisch und vollmundig wie ein Espresso, ist jedoch auch für weniger hartgesottene Kaffeetrinker gut verträglich und genießbar.
Bei so vielen verschiedenen Arten der Kaffeezubereitung fällt es oft schwer, noch den Überblick zu behalten. Da entsteht durch die vielfältigen Angebote in unterschiedlichen Cafés schnell der Eindruck, dass normaler Filterkaffee, Cafe Lungo, Long Black und Cafe Americano alle ein und dasselbe sind. Doch wer das glaubt, hat weit gefehlt. Denn die Zubereitungen dieser Kaffeegetränke unterscheiden sich sehr wohl – wenn auch nur in Feinheiten.
Filterkaffee wird mit schwächer gerösteten sowie feiner gemahlenen Bohnen und weniger Druck beim Brühen zubereitet als der klassische Espresso. Somit ist der normale Filterkaffee milder und weniger kräftig als der Americano.
Der Cafe Lungo wiederum wird ähnlich wie ein Espresso gebrüht – der einzige Unterschied ist, dass bei derselben Menge Kaffeepulver doppelt so viel Wasser verwendet wird. Der so genannte „lange Kaffee“ ist somit zwar lange nicht so stark wie ein Original Espresso, allerdings deutlich vollmundiger und aromatischer als der Americano.
Der Long Black, der vorrangig in Neuseeland und Australien ausgeschenkt wird, ist dem Caffè Americano am ähnlichsten. Bei beiden Zubereitungsarten wird zunächst ein Espresso gebrüht. Doch anders als beim Americano, wird beim Long Black zuerst das Wasser in die Tasse gefüllt und dann der Espresso. So bleibt die samtige Crema erhalten und der Espresso verteilt sich kunstvoll im Wasser. Nur das Umrühren sollte man am Ende nicht vergessen.
Wem der normale Espresso zu kräftig ist, findet im Cafe Americano die passende Alternative. Die von uns vorgestellten Geschwister wie Long Black oder Cafe Lungo sind weitere Variationsmöglichkeiten, mit denen ihr hemmungslos experimentieren könnt. Irgendwann findet ihr garantiert den perfekten Espresso und vielleicht haben wir euch hiermit ja die entscheidende Information mit auf den Weg gegeben! Wie bevorzugt ihr denn euren Espresso? Teilt es uns mit!
Luca ist nicht nur ein talentierter Barista, sondern auch ein leidenschaftlicher Blogger, der es versteht, seine Liebe zum Kaffee in mitreißenden Artikeln zum Ausdruck zu bringen. Er nimmt die Leser mit auf eine Reise durch die Welt des Kaffees, stellt neue Röstereien vor, teilt seine neuesten Entdeckungen und gibt wertvolle Tipps zur perfekten Zubereitung.
Als engagierter Kaffeekenner achtet Luca auch auf Nachhaltigkeit und ethischen Konsum. Er widmet sich Themen wie fairem Handel, umweltfreundlichen Anbaumethoden und unterstützt lokale Kaffeebauern und -produzenten.