Dass die Zubereitung von Kaffee, Cappuccino, Espresso oder Latte Macchiato eine Kunst sein kann, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Die Arbeit eines Barista besteht jedoch nicht allein darin, eine ausgewogene Mischung des Kaffees zu erreichen und diese zu verarbeiten, sondern vor allem auch in der optischen Gestaltung der verschiedenen Kaffeespezialitäten. Denn ein Cappuccino soll schließlich nicht nur Geschmacks- und Geruchssinn ansprechen. Aufwendige Verzierungen der Milchschaumschicht stellen eine Kunst für sich dar – die sogenannte „Latte Art“. Mithilfe der „Strömung“ durch das richtige Ausgießen der Milch und des Milchschaums entstehen Muster und Bilder auf der Oberfläche des Getränks. Auch spezielle Stifte, Schokoladensirup oder Schablonen dienen manchmal als Hilfsmittel zur Gestaltung. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: Vom „einfachen“ Herz über Kleeblätter, Sterne oder Engel – nahezu alles kann von den Baristas auf dem Schaum dargestellt werden. Internationale Wettbewerbe fordern die Kaffeekünstler heraus, immer komplexere Bilder herzustellen.
Um die Gebilde aus Milch, Milchschaum und Espresso herzustellen allerdings, braucht man das geeignete Zubehör – und viel Übung. Denn so einfach es aussehen mag, selbst die vermeintlich simplen Figuren, wie etwa das Herz, stellen eine Herausforderung dar. Das Equipment eines Milchschaumkünstlers besteht aus einer Espressomaschine oder -kanne, einem Milchaufschäumer und nicht zuletzt einer Milchkanne und Cappuccinotassen. Letztere sollten einen nicht zu kleinen Durchmesser aufweisen, damit die Muster eine größere Fläche haben können. Auch die Milchkanne sollte groß genug sein. Zwischen 0,6 und 1 Liter Volumen liegt die ideale Größe. Je größer die Kanne, desto leichter gelingt der Schaum. Die Basis für die Zubereitung bildet der Espresso, der im besten Fall eine dichte Crema aufweist. Diese sorgt dafür, dass der Espresso länger heiß bleibt und ist gleichzeitig ein wichtiger Geschmacksträger.
An der Zubereitung des Milchschaums hingegen scheiden sich die Geister: Während die einen frische Vollmilch bevorzugen, schwören andere auf H- oder Kondensmilch. Grundsätzlich aber gilt: Wichtig ist eine cremige, dichte, nicht zu feste Konsistenz des Milchschaums. Die Milchkanne sollte höchstens bis zur Hälfte gefüllt werden, da sich durch das Aufschäumen das Volumen der Milch etwa um das Doppelte vergrößert. Am besten ist der Milchaufschäumer einer Espressomaschine geeignet. Nach dem Ablassen des Kondenswassers wird mit der Technik des sogenannten „Ziehens“, bei der die Luft unter die Milchoberfläche gezogen wird und dem anschließenden „Rollen“. Hierbei wird die Luft gleichmäßig weiter in der Milch verteilt und „untergewirbelt“. Das anschließende Schwenken des Milchschaums in der Kanne verbessert die Cremigkeit nochmals. Wichtig ist neben der Beschaffenheit des Schaums auch das zügige Ausgießen nach dem Aufschäumen, da sich andernfalls Milch und Schaum wieder trennen können. Der Milchschaum soll beim Gießen unter die Crema des Espresso gelangen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Denn durch den richtigen Wirbel beim Eintreten der Milch in den Kaffee entstehen die charakteristischen Muster. Die Kanne sollte also möglichst am Tassenrand angesetzt werden und die Milch in eine Stelle vor dem Zentrum der Tasse gegossen werden. Durch das gleichmäßige Hin- und Herbewegen der Milchkanne entsteht das Blatt oder „Bäumchen“ – eine beliebte und für Anfänger schnell zu erlernende Figur.
Luca ist nicht nur ein talentierter Barista, sondern auch ein leidenschaftlicher Blogger, der es versteht, seine Liebe zum Kaffee in mitreißenden Artikeln zum Ausdruck zu bringen. Er nimmt die Leser mit auf eine Reise durch die Welt des Kaffees, stellt neue Röstereien vor, teilt seine neuesten Entdeckungen und gibt wertvolle Tipps zur perfekten Zubereitung.
Als engagierter Kaffeekenner achtet Luca auch auf Nachhaltigkeit und ethischen Konsum. Er widmet sich Themen wie fairem Handel, umweltfreundlichen Anbaumethoden und unterstützt lokale Kaffeebauern und -produzenten.