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Kaffee Anbaugebiete & Herkunft

Kaffee Anbaugebiete & Herkunft

Die Namen und Bezeichnungen von Kaffee-Röstungen vermitteln immer Fernweh nach exotischen Ländern und Gebieten. Da liest man zum Beispiel Äthiopien, Brasilien oder Sumatra. Oder kontinental ausgedrückt: Afrika, Mittel- und Südamerika sowie Teile Asiens. Wenn man sich einmal die Landkarte anschaut, stellt man fest, dass diese Regionen sich alle um einen Breitengrad tummeln – dem Äquator. Diese Anbaugebiete werden auch gerne unter dem Begriff „Kaffeegürtel“ zusammengefasst. Denn dort und auch nur dort, lassen sich Kaffeepflanzen kultivieren. Das liegt an den besonderen klimatischen Bedingungen: kein Frost und tropisches Wechselklima. An dieser Stelle wollen wir die wichtigsten Anbaugebiete vorstellen und euch weitere Infos geben.

Das bevorzugte Klima der Kaffeepflanzen

Die in Europa bekannte Kaffeebohne stammt von der Kaffeepflanze, die zur Gattung der Pflanzenart Rubiceae gehört. In deren Früchten, auch Kaffeekirschen genannt, reifen die Bohnen, die geröstet und zu Kaffee weiterverarbeitet werden. Doch die Kaffeepflanzen benötigen besondere geographische und klimatische Verhältnisse, da diese nur im feucht-milden Klima optimal gedeihen. Die Temperaturen sollten zwischen 15 und 28 Grad Celsius liegen. Hinzu kommt, dass sie dennoch viel Niederschlag und Sonneneinstrahlung benötigen. Aus diesem Grund gedeihen sie am besten in tropischen Höhenlagen, ab ca. 200 bis 2000 Meter Höhe.

Überblick über die wichtigsten Kaffeeanbaugebiete

Kaffee-Anbaugebiet: Brasilien

Brasilien – das Land des Fußballs, des Karnevals und natürlich des Kaffees, denn mit großem Abstand zu Vietnam produziert das südamerikanische Land immerhin 34 % des weltweit gehandelten Kaffees. Dabei ist Brasilien beherrscht von Gegensätzen, denn das Land mit dem international siebthöchsten Bruttoinlandsprodukt ist gleichzeitig eines der ärmsten Länder der Welt.

Kaffeekultur in Brasilien

Brasilien ist der größte Kaffeeexporteur weltweit – und das mehrere gute Gründe. Zunächst einmal wird Kaffeekultur in Brasilien selbst ganz groß geschrieben. In dem größten südamerikanischen Land wird Kaffee mit Gastfreundlichkeit und Genuss verbunden, denn egal, wann man ein Haus betritt, einen Cafezinho, einen kleinen schwarzen, starken Kaffee, bekommt man dort eigentlich immer angeboten. Dieser kleine Kaffee ist ein fester Bestandteil des brasilianischen Alltags: ob im Büro, bei Freunden, zu Hause oder auch im Café. Und so ist es natürlich wenig verwunderlich, dass Brasilien nicht nur im Kaffeegenuss, sondern auch in der Kaffeeproduktion ganz vorn mit dabei ist.

Kaffee-Export-Land Brasilien: die wichtigsten Zahlen

Im Land des Sambas gibt es rund 287.000 Farmen, die Kaffee anbauen, mit einer Größe von jeweils einem Hektar bis hin zu 25.000 Hektar Land. Auf diesen Anbauflächen werden jährlich ca. 45 Millionen Säcke Kaffeebohnen à 60 kg geerntet, wovon ca. 80% Arabica- und 20% Robusta-Bohnen sind. Einen großen Anteil der Kaffeeernte verbrauchen die Brasilianer höchst persönlich und zwar ungefähr ein Fünftel ihres jährlichen Ertrags. Rund ein stolzes Drittel des gesamten aus Brasilien exportierten Rohkaffees dürfen allerdings wir Deutschen genießen. Trotzdem die Anbaufläche für Kaffee in Brasilien kürzlich deutlich zurückgegangen ist, ist der Kaffeeertrag kurioserweise um 165 % auf 1.346 kg/Hektar gestiegen – was zum einen daran liegt, das bessere Maschinen eingesetzt werden und zum anderen an der Verwendung von Pestiziden, die sowohl ökologisch als auch gesundheitlich fatale Folgen nach sich zieht.

Brasiliens Anbaugebiete

Das Brasiliens Kaffee so beliebt ist, liegt natürlich auch an der geografischen Lage des südamerikanischen Landes. Das Klima Brasiliens ist größtenteils eher tropisch, im südlichen Teil des Landes allerdings eher gemäßigt. Doch nicht nur klimatisch, auch landschaftlich unterscheiden sich der nördliche Teil mit eher flachem Land und der südliche Teil, der durch Hochland, Hügel und Berge geprägt ist. Aufgrund der geografischen und klimatischen Vorteile wird der Löwenanteil des brasilianischen Kaffees in den vier südöstlichen Staaten Paranà, Sao Paulo, Minas Gerais sowie Espirito Santo angebaut. In diesen Anbaugebieten entstehen natürlich auch die verschiedensten Sorten und Geschmacksnuancen, wobei brasilianische Arabica-Bohnen, besonders die Sorten Santos und Bourbon Santos, generell eher süßlich sowie mild im Geschmack sind und nur wenig Säure enthalten.

Kaffeeanbau in Brasilien: Brasiliens Kaffeegeschichte

Kaffee ist in Brasilien von jeher verwurzelt – sollte man meinen. Doch das ist ein Irrglaube, denn die Kaffeepflanze hat ihren Weg nach Brasilien erst im Jahre 1727 gefunden und zwar als Schmuggelware. Francisco de Melo Palheta, ein in Brasilien lebender Portugiese, war es, der bei einer Reise den Gouverneur von Französisch-Guayana bat, ihm ein paar Kaffeepflanzen mit auf den Weg zu geben. Der König Frankreichs jedoch weigerte sich, dem Reisenden aus Brasilien seinen Wunsch zu erfüllen. Doch Melo Palheta gab sein Anliegen so schnell nicht auf und ließ seinen Charme bei der Gemahlin des Gouverneurs spielen und bekam – siehe da – ein paar Kaffeesamen von ihr, die er, versteckt in einem Blumenstrauß, mit nach Brasilien brachte. Somit war das Kaffeeland Brasilien geboren!

Brasilianischer Kaffee auf einen Blick

  • Ernte: Mai bis November; die Kaffeebohnenlese erfolgt überwiegend per Hand; getrocknet wird in der Regel in der prallen Sonne

  • Klima: tropisch

  • Export: ganzjährig; verschifft wird von Santos, Salvador, Rio de Janeiro

  • Volumen: ca. 80.000.000 Säcke zu je 60 kg (Jahr)

  • Abnehmer: USA + Europa

  • Kritik: Produktionsbedingungen -> meist großzügiger Einsatz von Pestiziden

  • Geschmack: überwiegend mild mit wenig Säureanteil

Kaffeeanbaugebiet: Kolumbien

Der Andenstaat Kolumbien ist der drittgrößte Kaffeeexporteur weltweit – kein Wunder, denn der Anbau des schwarzen Goldes ist seit schon fast 300 Jahren Tradition in dem südamerikanischen Land. Der kolumbianische Kaffee zeichnet sich seit eh und je durch eine hohe Qualität und seine Sortenreinheit aus, was nicht zuletzt auch der Grund für seine weltweite Beliebtheit ist und für rund 500.000 Kolumbianer die Haupteinnahmequelle darstellt.

Kaffeekultur in Kolumbien

Für die Kolumbianer ist Kaffee mehr als nur ein wichtiges Exportgut, denn er gehört fest zur kolumbianischen Kultur. Im Umkehrschluss legen die meisten kolumbianischen Kaffeefarmer viel Wert auf eine hohe Kaffeequalität und eine biologische Anbauweise. Dazu gehört selbstverständlich auch die leidenschaftliche Pflege der Kaffeepflanzen und das wertvolle Know-how der Farmer über ihre Bedürfnisse. Getrunken wird der Kaffee in Kolumbien üblicherweise schwarz, ohne Milch und ohne Zucker. Den Tinto, so wie der typisch kolumbianische, bittere Kaffee genannt wird, genießen die Einheimischen meistens in Gesellschaft in gemütlichen, bunt eingerichteten Cafés aus traditionellem, weißem Porzellangeschirr.

Kaffeeproduktion in Kolumbien

Lange war Kolumbien hinter Brasilien der zweitgrößte Kaffeeexporteur der Welt, doch dem südamerikanischen Land wurde dieser Platz aufgrund seiner rückläufigen Kaffeeproduktion in den Jahren 2008-2012 in kurzer Zeit von dem asiatischen Kaffeeland Vietnam streitig gemacht. Insgesamt betrug das gesamte Erntevolumen in den Jahren 2009 und 2010 rund 12,5 Millionen Säcke (60kg/Sack), wovon gute 8.228 Tonnen Kaffee in den Export flossen und somit rund 6,2 % der weltweiten Kaffeeproduktion ausmachten. Die Exportmengen sind im Jahre 2013 allerdings wieder merklich angestiegen. Im Vergleich zu anderen Ländern, importierte Deutschland im Jahre 2010 relativ wenig kolumbianischen Kaffee. Die Nachfrage nach den hochwertigen und sortenreinen Arabica-Bohnen, die den kolumbianischen Kaffee so gut schmecken lassen, jedoch, lassen die Nachfrage in den Jahren deutlich in die Höhe schnellen. Das macht es für das wundervolle Andenland schwer, der Nachfrage gerecht zu werden: Zunächst einmal werden nur 66% des Kaffee auf modernen Plantagen und der Rest noch immer in Kleinst- und Familienbetrieben produziert, außerdem erfolgt die Ernte nach wie vor mit der Hand und dass auf ganzen 750.224 Hektar Anbaufläche.

Kolumbiens Anbaugebiete

Der Löwenanteil des kolumbianischen Kaffees wird in drei Departamentos Kolumbiens angebaut: Caldas, Risaralda und Quindío – das Anbaugebiet wird deshalb auch insgesamt als „Kaffee-Dreieck Kolumbiens“ bezeichnet. Der Kaffee aus dieser Region ist dafür bekannt, besonders mild zu sein. Im Departamento Caldas liegen die Hauptproduktionsstätten für Kaffee in den Städten Manizales und Chinchiná, die Kulturlandschaft um Chinchiná wurde 2011 sogar zum Weltkulturerbe ernannt. Im Departamento Risaraldo wiederrum, wird der Kaffee hauptsächlich in einem Gebiet namens „eje cafetero“ angebaut, das über eine sehr fruchtbare Vulkanerde verfügt, die perfekte Bedingungen für das Wachstum von Pflanzen wie Kakao, Zuckerrohr und selbstverständlich auch Kaffee bietet. Im dritten Departamento des Kaffee-Dreiecks, Quindío, leben die Menschen in erster Linie von der Arbeit in der Landwirtschaft, da hier die Pflanzenwelt durch das milde Klima sehr gut gedeiht – kein Wunder, dass sich auch die Kaffeepflanze hier wohlfühlt.

Aber auch im Norden Kolumbiens, in der Sierra Nevada de Santa Marta, bietet die Natur den Kolumbianern ein furchtbares Kaffeeanbaugebiet. In der Region dieses Küstengebirges, welches das höchste der Welt ist, wird der Kaffee auf einer Höhe von 900 m – 1600 m angebaut. Der Kaffee aus den drei verschiedenen Anbauzonen La Guajira, Magdalena und Cesar zeichnet sich natürlich auch durch zahlreiche verschiedene Geschmacksnuancen wie Nuss, Schokolade und Karamell aus.

Kaffeeanbau in Kolumbien: Geschichte des Kaffees in Kolumbien

Auch in Kolumbien ist die Kaffeepflanze nicht heimisch. Erst im Jahre 1723 wurden die ersten Kaffeepflanzen durch einen Jesuiten von den französischen Antillen über Venezuela ins Land gebracht. Von diesem Zeitpunkt an war und ist der Kaffeeanbau in Kolumbien bis heute nicht mehr wegzudenken.

Kaffee-Anbaugebiet Kolumbien auf einen Blick:

  • Beschäftigung: Haupteinnahmequelle für rund 500.000 Menschen

  • Produktion: 2008-2012 rückläufig, seit 2013 wieder steigend

  • Sorten: Hauptsächlich Arabica, auch andere

Kaffeeanbaugebiet: Die Dominikanische Republik

Die Dominikanische Republik – wer an das karibische Paradies denkt, wird es höchstwahrlich erst einmal mit Sonne, Strand und Traumurlaub assoziieren als mit dem Anbau von Kaffee. Das kommt allerdings nicht von ungefähr – zwar zeichnet sich der Kaffee aus der Dominikanischen Republik durch seinen ursprünglichen Anbau durch eine besondere Feinheit sowie eine hohe Qualität aus, trotzdem werden verhältnismäßig nur sehr geringere Mengen des dominikanischen Kaffees global gehandelt.

Kaffeekultur in der Dominikanischen Republik

Nein, in der Karibik wird nicht nur Rum geschlürft! Auf allen karibischen Inseln, aber auch in der Dominikanischen Republik steht Kaffee ganz oben auf der Liste der beliebtesten Getränke, denn die Einwohner des Inselparadieses sind sich der Qualität und des Geschmacks ihrer Kaffeepflanzen durchaus bewusst. Aufgrund ihres kräftigen Geschmacks wird die geröstete Bohne hier am liebsten als Espresso oder als Espresso-ähnlicher Kaffee getrunken. Wer in der Dominikanischen Republik einmal einen ganz typischen Kaffee genießen möchte, der sollte sich einen Cafecito bestellen – ein Tässchen starken Kaffee, gesüßt mit ordentlich Zucker.

Kaffeeproduktion & -Anbau in der Dominikanischen Republik

In der Dominikanischen Republik wird ausschließlich Arabica-Kaffee von insgesamt rund 50.000 kleineren Kaffeeproduzenten nach traditionellen Anbaumethoden angebaut. Der Kaffeeanbau wird hier längst nicht so groß betrieben wie beispielsweise in Brasilien oder Ecuador – somit besitzen auch nur ca. 40 % der dominikanischen Kaffeebauern mehr als einen halben Hektar Land. Zum traditionellen Anbau gehört unter anderem die mühevolle Kaffeeernte per Hand – diese Art der Lese ist zwar sehr aufwendig, jedoch ist der Ausschuss der Bohnen dafür umso geringer. Die Erntezeit auf der karibischen Insel beginnt üblicherweise im September und dauert bis Dezember. Wenn die hochwertigen Kaffeebohnen einmal geerntet sind, werden sie nass aufbereitet, fermentiert und anschließend sonnengetrocknet. Dank des traditionellen, aber auch sehr mühsamen Anbaus konnten im Jahre 2015 rund 57.011 Zentner Kaffeebohnen aus der Dominikanischen Republik exportiert werden. Zwar ist damit der Anteil am globalen Kaffeehandel recht klein, dafür überzeugt der dominikanische Kaffee mit einem unnachahmlichen Geschmack und besonderer Qualität.

Die Dominikanische Republik und ihre Kaffee-Anbaugebiete

Im Norden der Dominikanischen Republik herrscht mit rund 30°C Durchschnittstemperatur ein sehr heißes und trockenes Klima, das für den Kaffeeanbau keine optimalen Bedingungen bietet. Etwas kühlere Temperaturen und eine höhere Niederschlagswahrscheinlichkeit findet man hingegen im südlicheren Teil der Dominikanischen Republik vor, schließlich ist die Landschaft hier auch von Gebirgen geprägt, deren Gipfel bis zu 3.100 Metern in die Höhe ragen. Die klimatischen und geografischen Voraussetzungen lassen den Kaffee im Süden der Dominikanischen Republik besonders gut gedeihen – besonders die Regionen Barahona, Ocua und Juncalito sind für die hervorragende Qualität ihrer Kaffeebohnen bekannt. Der Geschmack des typisch dominikanischen Kaffees ist von einem vollen Körper, einer mittleren Säure und Natürlichkeit geprägt und wird durch leicht schokoladene Nuancen abgerundet.

Geschichte des Kaffeeanbaus in der Dominikanischen Republik

Die erste Kaffeepflanze wurde bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts auf der karibischen Insel angebaut und stellte den Anfang einer traditionsreichen Produktion dar. Trotzdem fiel der Anbau von Kaffee in der Dominikanischen Republik schon immer vergleichsweise klein aus – hier war Zucker lange das Exportgut Nummer 1. Dies ist allerdings auch der Grund dafür, dass der dominikanische Kaffee so hochwertig und einzigartig im Geschmack ist: Die Kaffeebauern haben sich von Beginn an mehr auf die Qualität als auf die Quantität des Kaffees konzentriert.

Kaffee-Anbaugebiet Dominikanische Republik auf einen Blick:

  • Typisches Kaffeegetränk: Cafecito

  • Produktion: ca. 50.000 kleinere Kaffeeproduzenten

  • Sorten: Ausschließlich Arabica

Kaffeeanbaugebiet: Äthiopien

Äthiopien ist ein durch und durch bemerkenswertes Land. Das einzige afrikanische Land, das nie von den Europäern vollständig kolonisiert wurde, ein Kalender mit 13(!) Monaten und ganz nebenbei noch die Geburtsstätte der Kaffee. Kein Wunder, dass der Kaffee in der äthiopischen Kultur seinen festen Platz eingenommen hat und nicht mehr wegzudenken ist.

Kaffeekultur in Äthiopien

Äthiopien am Horn von Afrika gilt als das Ursprungsland des Kaffees. Der Legende nach wurde hier im 9. Jahrhundert die Wirkung des Kaffees entdeckt. Ein Hirte, dessen Ziegen die roten Bohnen gefressen hatten, wunderte sich über die starke Aktivität seiner Tiere und probierte die Früchte selbst. Über den Orient fand der Kaffee später seinen Weg nach Europa.

Die Familien lassen sich trotz der dort herrschenden Armut ihren Lebenswillen und ihre Gelassenheit nicht nehmen. Insbesondere auf dem Land lebende Familien treffen sich mehrmals am Tag zu einer Kaffeezeremonie zusammen um gemeinsam Kaffee zu trinken. Durch die Besatzungszeit der Italiener in den späten Dreißigern gibt es in jedem kleinen Dorf sogar Cappuccino zu genießen.

Kaffeeproduktion & -Anbau in Äthiopien

Der Kaffee wird in Äthiopien noch von Hand von wild wachsenden Kaffeebäumen geerntet. Denn dort im abbessinischem Hochland liegt der Geburtsort des Kaffees. Die Kaffeeernte wird überwiegend von Kleinbauern betrieben, die die Kaffeekirschen von den bis zu 20 Meter hochgewachsenen Bäumen ernten. Durch ihren Standort im Mischwald sind die Pflanzen weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten als etwaige Monokulturen. Oft werden die gepflegten Waldgärten mit allerlei Nutzpflanzen bepflanzt. So wächst Hirse und Mais neben Kaffeepflanzen und weiteren Kulturpflanzen. Die Arbeit ohne Maschinen garantiert höchste Qualität, da nur reife Früchte geerntet werden. Deren Haupterntezeit liegt zwischen Oktober und April.

Oft organisieren sich die Kleinbauern in Kooperativen um auf dem Markt zu überstehen. Durch gemeinsame Arbeit lassen sich größere Mengen verarbeiten und trotzdem die hohe Qualität beibehalten. So hat sich die äthiopische Kaffeebranche zu einer ernsthaften Alternative zum Plantagenkaffee aus Brasilien entwickelt.

Äthiopien und ihre Kaffee-Anbaugebiete

Geerntet wird der Kaffee meist in naturbelassenen Waldgärten. Zu finden sind die Anbaufelder rund um Äthiopiens Hauptstadt Adis Abeba. Der äthiopische sonnengetrocknete Kaffee stammt aus den östlich gelegenen Bergregionen und wird Harar genannt. Aus dem Hochland südlich und westlich der Hauptstadt stammt der gewaschene Kaffee. Benannt werden sie immer nach ihren Herkunftsregionen wie zum Beispiel Sidamo, Limu und Yirgacheffe. Geschmacklich gibt es zwischen den Harrars und gewaschenen Kaffees große Unterschiede. Erstere schmecken eigenwillig und mehrdeutig, während die gewaschenen Sorten durch helles Aroma mit Fruchtnote bestechen.

Geschichte des Kaffeeanbaus in Äthiopien

Die Geschichte der Kaffeeproduktion ist eng mit der Geschichte des Landes verknüpft. Das leuchtet ein, ist es doch Äthiopien, wo der Kaffee das erste Mal hergestellt wurde. Durch die vielen Unruhen im letzten Jahrhundert – sei es durch Nachbarländer oder regionale Streitigkeiten der mehr als 80 verschiedenen Ethnien im Land – gehört Äthiopien zu einem der ärmsten Länder der Welt. Mancherorts fehlen Wasser und Elektrizität, die Arbeitslosenquote ist hoch. Da ist der Kaffee oftmals das einzige, das das Land am Leben hält. 85 Prozent der Arbeitsplätze sind eng mit der Kaffeeproduktion verknüpft, ca. 60 Prozent der staatlichen Einnahmen stammen aus dem Export von Kaffeebohnen.

Kaffee-Anbaugebiet Äthiopien auf einen Blick:

  • Geburtsort des Kaffees

  • Kaffeeexport ging 2015 auf unter 3000 60-Kilo-Säcke zurück

  • Über 85 Prozent der Arbeitsplätze in Kaffeebranche

Author: Luca Meyer

Luca ist nicht nur ein talentierter Barista, sondern auch ein leidenschaftlicher Blogger, der es versteht, seine Liebe zum Kaffee in mitreißenden Artikeln zum Ausdruck zu bringen. Er nimmt die Leser mit auf eine Reise durch die Welt des Kaffees, stellt neue Röstereien vor, teilt seine neuesten Entdeckungen und gibt wertvolle Tipps zur perfekten Zubereitung.

Als engagierter Kaffeekenner achtet Luca auch auf Nachhaltigkeit und ethischen Konsum. Er widmet sich Themen wie fairem Handel, umweltfreundlichen Anbaumethoden und unterstützt lokale Kaffeebauern und -produzenten.

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