„Quick and dirty“ – so kann man den Einsatz von Kaffeekapseln beschreiben. Am „quick“ ist ja auch prinzipiell nichts auszusetzen – schließlich ist die schnelle und unkomplizierte Zubereitung Sinn und Zweck eines Portionskaffees. Das „dirty“ in Form von Unmengen an Müll hingegen ist dabei eine sehr negative Begleiterscheinung – nicht nur aus Sicht vieler Konsumenten. Die Verantwortlichen der Swiss Coffee Company machten sich dieses Problem zur Aufgabe und ließen den kritischen Worten Taten folgen. Die Gewinner des Schweizer „Golden Idea Awards 2013“ lancierten in Rekordzeit ein konkurrenzfähiges Produkt auf dem Markt, das nicht nur Bio-Verfechtern gefällt, sondern auch das Gros der Kaffeekapsel-Liebhaber überzeugen dürfte.
Kaffeekapseln bestehen im Normalfall aus Materialien wie Aluminium oder Kunststoff. Zwar sind jene in den meisten Fällen recyclebar, aber das gilt nicht für von Kaffeemehl „verunreinigte“ Kapseln. Die eigentliche Innovation der Swiss Coffee Company ist folglich die voll kompostierbare, weil zu 100% biologisch abbaubare Kaffeekapsel. Dass das nicht nur leere Versprechungen sind, bestätigt das auf der Verpackung prangernde Keimling-Siegel der EU. Dieses gibt vor, dass das so ausgezeichnete Produkt binnen 3 Monaten vollständig zersetzt sein muss. In einem ersten Test auf einer Schweizer Kompostieranlage, schafften das die Kapseln sogar in 4 Wochen. Es blieben nur noch Kalziumcarbonatrückstände zurück, die einen wichtigen Bestandteil der nährstoffreichen Humus-Erde bilden. Zu Ende gedacht: auch die Aromaschutzverpackung, in der sich die einzelnen Kapseln befinden, soll biologisch abbaubar sein.
Dass in so eine astreine Öko-Kapsel keine industriell gerösteten und zweifelhaft angebauten Kaffeebohnen schon alleine vom Grundgedanken her nicht passen wollen, dürfte wohl logisch sein. So bezieht die Swiss Coffee Company ihren Kaffee selbstverständlich nur von Fair Trade Händlern, die garantieren, dass der Kaffee nachhaltig und verantwortungsvoll angebaut und geerntet wird. Auch eine Industrieröstung kommt für die „Gourmet Kaffeekapsel“ nicht in Frage. Das Gute: der Kaffee wird stattdessen auch nicht in einem Hinterhof geröstet, sondern in der ältesten Rösterei der Schweiz – der Turm Handels AG in St. Gallen.
Beanarella-Kaffee wird in einer länglichen, schlicht designten Aromaschutzverpackung vertrieben. Darin befinden sich 10 Kapseln à 7 Gramm. Bezieht man eine solche Beanarella 10er Packung direkt über die Website des Unternehmens belaufen sich die Kosten auf 3,95 Euro zzgl. Versandkosten von 6 Euro (sämtliche im nachfolgenden genannten Preise beziehen sich auf den Stand vom 04/2014). Ab einem Warenbestellwert von 99 Euro ist die Bestellung dann versandkostenfrei. Jedoch ist dies ein sehr hoher Bestellwert, der nicht immer vom einzelnen Kunden erreicht werden kann, sei es aus finanziellen Gründen oder fehlendem Bedarf an einer so großen Menge Kaffee oder Zubehör-Artikeln. Umso erfreulicher dürfte es für jene sein, dass auch der Einzelhandel mittlerweile auf die biologisch abbaubaren Produkte aufmerksam geworden ist. Die Anzahl der hiesigen Märkte, die Beanarella führen, ist bis dato noch sehr überschaubar, aber immerhin… So hat zum Beispiel der E-Center in Konstanz Beanarella mit in sein Produktportfolio aufgenommen oder auch der Münchner Fair Trade Shop. Seit kurzem gibt es die Beanarella Kapseln auch auf Amazon!
Bleibt noch eine letzte Frage zu klären: Passen die Kapseln in herkömmliche Kaffeekapselmaschinen? Das lässt sich mit einem klaren „Nein“ beantworten. Aus dem einfachen Grund, dass die Kapsel dem enormen Druck einer Nespresso-Maschine beispielsweise nicht standhält. Deshalb hat die Swiss Coffee Company auch vier eigene Kaffeemaschinen entwickelt, die mit einer 20 bar Technologie arbeiten. Die kleinste und schlichteste Variante nennt sich „Puk“ und kostet 149 Euro. Wer auf einen integrierten Milchaufschäumer und großen Wassertank nicht verzichten möchte, der muss auf die 229 Euro teure „Fay“ zurückgreifen.
Luca ist nicht nur ein talentierter Barista, sondern auch ein leidenschaftlicher Blogger, der es versteht, seine Liebe zum Kaffee in mitreißenden Artikeln zum Ausdruck zu bringen. Er nimmt die Leser mit auf eine Reise durch die Welt des Kaffees, stellt neue Röstereien vor, teilt seine neuesten Entdeckungen und gibt wertvolle Tipps zur perfekten Zubereitung.
Als engagierter Kaffeekenner achtet Luca auch auf Nachhaltigkeit und ethischen Konsum. Er widmet sich Themen wie fairem Handel, umweltfreundlichen Anbaumethoden und unterstützt lokale Kaffeebauern und -produzenten.