Black Ivory Kaffee

ElefantDer Trend zu exklusiven Edelkaffeesorten hält an: Nach „Kopi Luwag“, dem in Vietnam und Indonesien produzierten Kaffee, der seinen besonderen Geschmack durch die Verdauung von Schleichkatzen erhält, die die Bohnen fressen und wieder ausscheiden, gibt es nun „Black Ivory“ – „schwarzes Elfenbein“. Die in Thailand gewonnene Sorte wiederum, wandert durch den Verdauungstrakt wesentlich größerer Tiere. Wie schon der Name verrät, sind Elefanten in diesem Fall die Lieferanten des guten Geschmacks. Die Golden Triangle Asian Elephant Foundation betreibt im Auftrag des Kanadiers Blake Dinkin die Produktion des Luxuskaffees in Chiang Saen, im Norden Thailands, wo im Rahmen eines Gnadenhofes ehemalige Arbeitselefanten gehalten werden. Dieses „Altersheim“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Tieren einen geschützten Lebensraum zu bieten. Für jeden Dickhäuter ist ein Mahut, ein Betreuer, zuständig, der sich um Pflege und Nahrung des jeweiligen Elefanten kümmert. Das Verfahren zur Gewinnung des „Black Ivory“ ist ein langwieriges: Die auf 1500 Meter geernteten Arabica-Bohnen werden in einer Mischung aus Obst und Reis für die Tiere aufbereitet und an sie verfüttert. Ein Teil der so aufgenommenen Bohnen allerdings, wird von den Elefanten zerkaut.

Für ein Kilo „Black Ivory“ werden daher rund 33 Kilo rohe Bohnen benötigt. Die Wirkung des Koffeins verspüren die Tiere dabei angeblich nicht, da sich diese erst durch das Aufbrühen des fertigen Kaffees entfalten könne, heißt es. Auch ansonsten schade der Kaffee den Elefanten nicht, so John Roberts von der Elephant Foundation. Durch den Verdauungsprozess werden im Magen der Dickhäuter spezielle, in den Bohnen enthaltene Proteine aufgespalten, was schließlich die Bitterstoffe im Kaffee zersetzt und reduziert. Hierin liege auch der besonders milde, fast blumige Geschmack des Kaffees begründet. Etwa einen Tag brauchen die Bohnen, um den Magen-Darm-Trakt der Elefanten zu durchqueren. Wenn die Tiere sie ausscheiden, werden die Bohnen in mühsamer Arbeit von den Mahuts und ihren Familien aus dem Dung gelesen. Anschließend muss das kostbare Gut gewaschen, getrocknet und geröstet werden. Diese aufwändige Verfahrensweise hat natürlich ihren Preis: Rund 34 Euro kostet eine Tasse der Edelkaffeesorte. Für ein Kilo „Black Ivory“ muss der Feinschmecker dementsprechend etwa 850 Euro hinblättern. In diesem Jahr erhielt man auf diesem Weg gute 50 Kilogramm produzierten Kaffees, in den nächsten Jahren solle dieser Umsatz jedoch gesteigert werden. Dabei sollen 8 Prozent der Einnahmen an die Stiftung in Chiang Saen gehen.

2 Kommentare zu “Black Ivory KaffeeKommentar schreiben →

  1. Was man alles macht, um den allerallerteuersten Kaffee zu bekommen. Hier sind noch „natürliche“Prozesse am Werke, wann wird dies automatisiert über Chemikalien passieren, nur für den allerletzten Kick ???
    Mir ist sauber und fair produzierter Kaffee lieber, klar, probieren würde man so einen Kultkaffee auch mal 😉

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