Espressomaschinen sind Geräte, die entweder auf elektronische oder manuelle Art aus einer dunklen, speziell fein gemahlenen Kaffeeröstung, unter Zugabe von sehr heißem Wasser und mittels hohem Druck Espresso herstellen.
Historischer Kontext
Die Espressomaschine wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Italien entwickelt. Zu dieser Zeit gab es zunächst diverse Prototypen, die bei den Gastronomen auf großes Interesse stießen. Die erste industriell hergestellte Maschine geht auf ein Patent des italienischen Ingenieurs Luigi Bezzera zurück.
Als Weiterentwicklung gilt die vereinfachte Bauweise des ungarischen Produktentwicklers Franceso Illy Mitte der 30er Jahre. Ihm gelang ein Verfahren, das einen schonenderen Umgang mit den Röstaromen der Kaffeebohnen ermöglichte.Ende der 30er Jahre gelingt es dem italienischen Warenplaner Giovanni Gaggia, ein System zu konstruieren, das die Herstellung der als Crema bekannten schaumigen Espressokrone ermöglicht. Der europäische Markt bringt in den Folgejahren noch eine Reihe unterschiedlicher Modellvariationen hervor, die sich vor allem im Bereich der Nutzungsbedürfnisse unterscheiden.
Arten von Espressomaschinen
Bei den heute gebräuchlichen Espressomaschinen lassen sich im Wesentlichen drei Modelle unterscheiden: vollautomatische, halb automatische und manuelle Geräte. Bei den Vollautomaten werden alle Arbeitsprozesse von der Berechnung der Kaffeebohnenmenge bis hin zu Wasserzufuhr selbsttätig vorgenommen. Halbautomatische Maschinen werden händisch bedient, lediglich der Pumpmechanismus zur Druckausübung beim Extraktionsvorgang wird durch einen Schalter ausgelöst.
Bei den heute nur noch selten zu findenden manuellen Espressomaschinen (Pumpmaschinen) wird die Espresso-Extraktion über einen von Hand zu betätigenden Hebel ausgeführt.
Verwendung
Die Entscheidung für eine Espressomaschinen-Variante hängt von ihrem Verwendungszweck ab. Üblicherweise werden im Verkaufssektor drei Bereiche unterschieden: Hotels und Gastronomie, Büros und Familien, sowie Selbstbedienungsautomaten. In der Gastronomie kommen Großgeräte zum Einsatz, die in der Regel programmierbar und für große Mengen, sowie eine hohe Belastbarkeit ausgelegt sind. Maschinen für Büros oder Familien arbeiten meist ebenfalls vollautomatisch, sind entsprechend kleiner und den Bedürfnissen der Zielgruppe angepasst. Selbstbedienungsgeräte produzieren neben Espresso meist noch andere Heißgetränke und lassen sich je nach Verwendungszweck und Aufstellungsort individuell zusammensetzen und programmieren.
Qualitätsunterschiede
Bei der Frage nach den qualitativen Unterschieden von Espressomaschinen ist einerseits die Wertigkeit der Maschine, andererseits die der Espressobohnen zu berücksichtigen. Hinsichtlich der verarbeiteten Materialien ist die Berücksichtigung des Verwendungszwecks wichtig. Ein Gerät, das in der Gastronomie im Dauereinsatz ist, benötigt hochwertigere und langlebigere Materialien, als ein Kleingerät, das nur gelegentlich zum Einsatz kommt. Bei Großgeräten sollten möglichst wenig Teile aus Kunststoff verarbeitet sein, um eine Langlebigkeit zu gewährleisten. Als hilfreich für einen besonders guten Espressogeschmack gilt Kennern die frisch gemahlene Bohne. Viele Espressomaschinen verarbeiten nicht nur fertig gemahlenen Espresso, sondern verfügen über ein integriertes Mahlwerk, das die Bohnen vor jeder Brühung unmittelbar frisch mahlt.
Hersteller
Es gibt eine Vielzahl an Herstellern von Espressomaschinen. Zu den bekanntesten am Markt etablierten gehören die Firmen Saeco, Jura, Krups, Gaggia, Bezzera und ECM. Sie alle produzieren Geräte in unterschiedlichen Preisklassen für die verschiedenen Nutzungsansprüche. Eine Recherche der Internetpräsenzen zeigt die vielfältigen Angebotsfelder. Zu den qualitativ hochwertigsten, aber auch kostenintensivsten Espressomaschinen gehören die Geräte der Firmen Jura, Saeco und Bezzera.
Besonderheiten
Beim Kauf einer Espressomaschine gibt es verschiedene Dinge zu beachten. Wer auf puren Espresso Wert legt, ist mit einer Maschine ohne Zusatzmöglichkeiten, wie z. B. Milchaufschäumer, gut beraten. Nutzer, die verschiedene Espressogetränke (Cappuccino, Latte Macchiato etc.) herstellen möchten, können auf ein Kombigerät mit mehreren Zubereitungsarten zurückgreifen, das allerdings in der Anschaffung deutlich teurer ist.Bei der Größe des Gerätes ist zu beachten, dass das Volumen umso umfangreicher wird, je mehr Portionen parallel produziert werden sollen.
Bei den meist günstigen Espressomaschinen mit Kolbenpumpe ist zu beachten, dass sie im Gebrauch sehr laut sind. Außerdem sind weniger Aromastoffe im Espresso enthalten, als bei Modellen, die mit dem Siebträgerverfahren arbeiten.Hinsichtlich der Reinigung einer Espressomaschine sind Geräte mit abnehmbarem Wasserkessel zu bevorzugen, da sie das Reinigungsprozedere erheblich erleichtern.