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Kaffeepads: Was steckt dahinter?

Kaffeepads: Was steckt dahinter?

Mahlgrad, Dosierung, Filtration und Brühvorgang: Das Kaffeepad vereinfacht eine kleine Wissenschaft. Jeder kann mit der entsprechenden Maschine Kaffee zubereiten, ohne Vorwissen und ohne geschmackliche Risiken.

Das steckt hinter dem Namen

Durch seine Popularität denken die meisten Kaffeegenießer beim Kaffeepad an das sogenannte Softpad oder auch Vliespad. Zwischen zwei Lagen Filterpapier befindet sich sicher eingeschlossen die Kaffeeportion von etwa sieben Gramm für genau eine Tasse des Heißgetränkes. Dieses Pad misst rund 70mm im Durchmesser und kann nur in Verbindung mit einer Pad-Maschine zubereitet werden. Abhängig vom Anbieter sind die Pads in einer Spenderverpackung oder befinden sich einzeln vakuumversiegelt in einer Folienverpackung.Eine andere Pad-Variante bietet das E.S.E.-System. Die Abkürzung des offenen Standards bedeutet „Easy Serving Espresso“. Äußerlich ähneln sich beide Pad-Arten, obwohl das E.S.E.-Pad nur 44 mm misst und eine Lasche zur sicheren Entnahme nach dem Brühen besitzt. Die Einzelportion dieses Pads jedoch beinhaltet eine Espressoröstung. Diese kann in halb automatischen oder klassischen Siebträgermaschinen mit speziellem E.S.E.-Einsatz zubereitet werden. Grundsätzlich sind diese Pads einzeln verpackt, um Aromaverlust vorzubeugen.Der Funktionsweise nach zählt ebenfalls die Kaffeekapsel zur Familie der Einzelportionssysteme. Der größte Unterschied zwischen Pad und Kapsel besteht in der Umverpackung der Kaffeeportion. Anstelle von Filterpapier umschließt Kunststoff oder Aluminium den gerösteten und gemahlenen Kaffee in der Kapsel, sodass diese eine entsprechende Maschine zur Zubereitung benötigt.

Die Vision des portionierten Kaffees

Schon 1970 entwickelte Antonio Di Leva aus Neapel ein Produkt, das auch außerhalb Kaffeegenuss vereinfachen konnte. Seine patentierte „Prontadose“ bestand aus perforiertem Aluminium, das als saubere und sichere Verpackung, aber auch als Filter diente. Befüllt mit einer gemahlenen Espressoröstung und luftdicht verpackt, konnte schnell und einfach Espresso zubereitet werden. Nach einem halben Jahr wurde die Produktion eingestellt, ohne dass Di Leva einen Durchbruch erzielen konnte.Ebenfalls in Italien entwickelte das Unternehmen Illy wenig später Einzeldosen für den Kaffeegenuss. Das Ergebnis, das E.S.E.-Pad existiert noch heute. Im Jahr 2001 gelang der Firma Philips in Zusammenarbeit mit dem holländischen Konzern Douwe Egberts eine Innovation: das Softpad. Als erstes Pad-System bedient Philips Senseo den sich beschleunigenden Lebenswandel der Menschen und den damit einhergehenden Wunsch nach zügiger Kaffeezubereitung. Die Einfachheit des Systems zieht nicht nur Kaffeeliebhaber an, sondern auch Wettbewerbsteilnehmer mit eigenen Pad-Systemen und solche, die sich auf Kaffeepads spezialisieren. Einhergehend mit dem wachsendenMarkt vergrößert sich stetig das Sortiment.

Systemhersteller und Pad-Anbieter

Kaum ein Hersteller von Kaffeepads führt „nur“ Kaffee in verschiedenen Stärken. Neben verschiedenen Röstgraden, entkoffeinierten Sorten und Bohnenzusammenstellungen umfasst das Sortiment Kaffeespezialitäten mit Bestandteilen von Milchpulver, Kakao oder anderen Aromen.Als Marktführer gilt Philips mit dem Pad-System Senseo. Softpad-Maschinen bieten unter anderem die Hersteller WMF und Petra an. Der Markt für Softpads umfasst deutlich mehr Anbieter. Zu ihnen zählen die Kaffeehersteller Tchibo, Jacobs, Melitta, Eduscho, Dallmayr und Lavazza. Sogar zum Produktprogramm der Discounter-Handelsmarken gehören Kaffeepads. E.S.E.-Pads stellen beispielsweise Molinari, Illy, Hausbrandt, Hornig oder Lavazza her. Kaffeekapseln sind an das jeweilige System gebunden. Die konkurrierenden Systeme heißen: Krups Dolce Gusto, Bosch (und Braun) Tassimo, Nespresso teilweise mit De Longhi und Tchibo Cafissimo.

Positive Seiten

In Kombination mit der passenden Maschine ermöglicht das Kaffeepad den Zubereitungsvorgang quasi per Knopfdruck. Wassermenge, Brühdruck, Brühtemperatur und –dauer sind voreingestellt. Der Zubereitungsvorgang kann jederzeit wiederholt werden, Tasse für Tasse mit demselben geschmacklichen Erlebnis. Für Einzelhaushalte ist die Portionsgröße ideal, aber auch am Arbeitsplatz ermöglicht das Kaffeepad samt Maschine stetigen Konsum mit kurzer Zubereitungszeit. Pulverrückstände und Filter lassen sich leicht und sauber entfernen. Im Falle der Softpads sind sie ebenso biologisch abbaubar wie klassische Kaffeefilter. Ein weiteres Plus: Das zunehmende Angebot an Kaffeevarianten geht über den klassischen Filterkaffee hinaus.

Negative Merkmale

Geschmacksunterschiede liefern allein die Sorten, denn die Maschinen lassen kaum manuelle Anpassungen zu. So kritisieren Kaffeekenner den Einheitsgeschmack von Kaffeepads. Zudem erlaubt die Funktionsweise der Padmaschinen weder die Zubereitung echten Espressos noch die Entstehung einer anhaltenden Crema. Dafür benötigen Kaffeemaschinen mehr Pumpendruck. Allenfalls Siebträgermaschinen erreichen diesen in Kombination mit E.S.E.-Pads. Das Ritual des Zubereitens verflacht mit dem Kaffeepad-Konsum und damit auch die zeit- und wissensintensive Kaffeetradition. Kritiker sprechen vom Aromenverlust durch Spenderboxen. Einzeln eingeschweißte Pads hingegen verursachen viel nicht kompostierbaren Müll. Wer einen Blick auf die Zutatenliste der Kaffeepad-Spezialitäten wirft, wird unbekannte Zusatzstoffe entdecken – zu einem Preis von mindestens rund 20 Cent pro Tasse.
Author: Luca Meyer

Luca ist nicht nur ein talentierter Barista, sondern auch ein leidenschaftlicher Blogger, der es versteht, seine Liebe zum Kaffee in mitreißenden Artikeln zum Ausdruck zu bringen. Er nimmt die Leser mit auf eine Reise durch die Welt des Kaffees, stellt neue Röstereien vor, teilt seine neuesten Entdeckungen und gibt wertvolle Tipps zur perfekten Zubereitung.

Als engagierter Kaffeekenner achtet Luca auch auf Nachhaltigkeit und ethischen Konsum. Er widmet sich Themen wie fairem Handel, umweltfreundlichen Anbaumethoden und unterstützt lokale Kaffeebauern und -produzenten.

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