Technische Entwicklungen vereinfachen unser Leben in vielerlei Hinsicht. Ist es aber auch immer so, dass sie für eine gesteigerte Lebensfreude sorgen und dass Vereinfachung gleichbedeutend mit besserer Qualität ist? Kapseln und Pads für die Kaffeezubereitung zu verwenden, ist modern und praktisch. Doch was haben die relativ neu kreierten Zubereitungsformen der frisch gemahlenen Bohne voraus und was nicht?
Kaffeekapseln
Das System „Nespresso“ von Nestlé, bei dem Kapseln für die Zubereitung von Kaffee in speziellen Maschinen zum Einsatz kommen, ist bereits über 40 Jahre alt, konnte sich aber erst vor einigen Jahren durchsetzen. Kritiker behaupten, das läge nicht an der Verbesserung des Produkts, sondern an einer neu ausgerichteten Werbestrategie. Inzwischen sind die Geräte weit verbreitet und in vielerlei Ausführungen erhältlich. Neben dem einfachen Kaffee werden inzwischen auch viele Kaffeespezialitäten angeboten, wie Espresso, Latte Macchiato und andere. Sogar aromatisierte Getränke lassen sich mit den Nespresso-Maschinen zubereiten. Die Behauptung einiger Konsumenten, dass die Getränke irgendwie künstlich schmecken, ist zwar reine Geschmackssache. Es könnte aber auch daran liegen, dass der Rohstoff Kaffee nicht pur zum Einsatz kommen kann. Er muss umgewandelt und „kapselgerecht“ aufbereitet werden. Danach muss er haltbar sein und trotz aller Produktionsschritte muss der Inhalt der Kapsel nach der Zubereitung nach Kaffee schmecken.Das größte Manko ist jedoch die Umweltbelastung durch die leeren Kapseln. Sie sind aus Aluminium und dadurch zwar wiederverwertbar, müssen aber erst aufwendig produziert und im Nachhinein einer Verwertung zugeführt werden.
Kaffeepads
Kaffeepads bieten die Möglichkeit, rasch ein Heißgetränk von beständigem Geschmack zu trinken. Inzwischen sind sie seit mehr als einem Jahrzehnt auf dem Markt, konnten sich aber nicht im großen Maßstab durchsetzen. Kaffeebrühsysteme für die Gastronomie, die auf der Basis der für Senseo entwickelten Technologie funktionierten, hatten keine Chance. Irgendwie wirken sie wie eine Randerscheinung in der Kaffee-Welt. Der Geschmack eines Kaffees aus einem Pad wird von den meisten Kaffeetrinkern maximal als annehmbar bezeichnet, jedoch keinesfalls als herausragend. Gegenüber den Kapseln bieten Pads den Vorteil, dass die Reste vollständig abbaubar sind. Die Anschaffung einer speziellen Kaffeepadmaschine will aufgrund der Folgekosten überlegt sein. Im Vergleich zur ganzen Bohne sind Pads, gemessen an der Kaffeemenge/Gramm erheblich teurer. Sowohl die Verwendung von Kapseln als auch Pads erfordert die Anschaffung eines separaten Gerätes. Die Entscheidung für eines davon bindet Sie an die gewählte Zubereitungsart.
Kaffeebohnen
Frische Bohnen erfordern einen höheren Aufwand, da Sie den Kaffee immer erst mahlen müssen. Aber bedenken Sie: Der Geschmack steckt in den Bohnen! Erst wenn diese gemahlen werden, entfaltet sich das einzigartige Aroma des Kaffees. Wenn das geschehen ist, sollte der Kaffee so schnell wie möglich verzehrt werden, denn je länger der Kontakt mit der Luft andauert, desto mehr verflüchtigen sich die Bestandteile, auf die es ankommt. Wer den Vergleich macht, wird feststellen, dass das Original immer noch das Beste ist. Genießen Sie Ihren Kaffee frisch gebrüht in der Tasse oder Kanne oder nutzen Sie das bewährte French-Press-System. Gebrühter Kaffee sollte nie über einen längeren Zeitraum mit Sauerstoff in Kontakt sein. Er verliert nicht nur an Geschmack, sondern wird unter Umständen bitter und damit sogar ungenießbar. Brühen Sie lieber immer wieder frischen Kaffee. Sollte Ihnen die Zubereitung in Tasse, Kanne oder Fench-Press nicht zusagen, überlegen Sie eine einmalige Anschaffung: Ein Kaffeevollautomat mahlt Ihnen den Kaffee nicht nur für jede Tasse frisch, sondern presst das heiße Wasser mit dem nötigen Druck durch das Pulver. Eine auf diese Weise zubereitete Tasse Kaffee enthält alle bekömmlichen Stoffe des Getränks, wobei die schädlichen im Pulver verbleiben. Außerdem wird das Aroma durch die feine Crema auf dem Kaffee geschützt bis zum letzten Schluck.