Noch nie von grüner Kaffee gehört? Zeit, dass sich das ändert! Jeder…
Kaffeesorten
Zwar sind weltweit vierzig verschiedene Kaffeesorten bekannt, doch haben die Kaffeesorten Arabica („coffea arabica“) und Robusta („coffea canephora“) mit einem 60- bzw. 36-prozentigen Weltmarktanteil die mit Abstand größte Bedeutung.
Die wichtigsten Kaffeesorten
Arabica
Arabica-Kaffee wird heute zwischen dem 25. südlichen und dem 23. nördlichen Breitengrad vor allem in Süd- und Zentralamerika (u. a. in Brasilien, Kolumbien, Mexiko und Guatemala), aber auch in Kenia angebaut. Die Arabica-Pflanze, deren Bohnen eine Reifezeit von 9 Monaten aufweisen, wird vorwiegend zwischen 800 und 1.800 Höhenmetern bei jährlichen Niederschlagsmengen zwischen 1.000 und 2.000 mm angebaut. Diese Kaffeesorte wurde im 7. nachchristlichen Jahrhundert im äthiopischen Hochland entdeckt und erstmals im 15. Jahrhundert im Südjemen systematisch kultiviert, bevor sie sich im arabischen Raum verbreitete. Die Anfälligkeit der Arabica gegen die Pilzkrankheit Kaffeerost, die die Blätter der Arabica-Pflanze befällt, sorgte 1870 für ein Ende des Arabica-Anbaus in Ceylon.
Robusta
Ab Beginn des 20. Jahrhunderts wurde verstärkt Robusta angebaut, da sie im Tiefland bis zu maximal 800 Höhenmetern angebaut werden konnte, während die Arabica höhere, moderat klimatisierte Anbauflächen bevorzugt und in feucht-warmen Niederungen weniger gut gedeiht. Die Kaffeebauern schätzen die Robusta-Kaffeesorte vor allem wegen ihrer im Vergleich zur Arabica-Bohne mit fünf Monaten deutlich kürzeren Reifungszeit und ihrer Widerstandskraft gegen Pilzkrankheiten. Allerdings lassen sich Robusta-Kulturen nur zehn Breitengrade nördlich und südlich des Äquators kultivieren. In dieser Zone liegen die Hauptanbauländer Indonesien, Vietnam, Brasilien, Uganda und die Elfenbeinküste. Die Robusta-Bohne enthält mit 2 bis 4,5 Prozent doppelt so viel Koffein wie Arabica (1,1 bis 1,7 Prozent). Zudem liegt der Chlorogensäure-Anteil etwa fünfzig Prozent oberhalb der Arabica-Werte.
Liberica
Eine weniger verbreitete Sorte ist die Liberica Kaffeebohne. Sie wächst im Flachland des Westen Afrikas und kann bis zu 20 Meter hoch werden. Aber auch in Südostasien, Liberia, Sierra Leone, auf den Philippinen, Vietnam oder Indonesien ist die Liberica Bohne beheimatet. Im Gegensatz zu den bekannteren Arabica und Robusta Bohnen enthalten die Liberica Bohnen meist mehr Koffein und weniger Zucker und Saft, daher gelten sie als vergleichsweise minderwertig. Jedoch erweisen sich die Liberica Bohnen als widerstandsfähiger gegen Parasiten und bieten eine höheren Ertrag als ihre bekannteren Artverwandten.
Excelsa
Weniger bekannt ist die Excelsa Kaffeebohne. Aufgrund ihres geringen Ertrags macht diese Bohnensorte gerade einmal 1% des Kaffeeanteils auf dem Weltmarkt aus. Doch genau das macht die Bohne zu einem echten Geheimtipp unter Kaffeeliebhabern. Entdeckt wurde die Sorte erst im Jahre 1904 in der Region rund um den Tschadsee im Westen Afrikas. Bei dem Excelsa Kaffee handelt es sich um eine äußerst Robuste Art, die extremen Bedingungen wie sehr wenig Niederschlag und trockenem Boden trotzt. Eine weitere Besonderheit dieser Kaffeepflanze ist die lange Blütezeit, die sich über mehrere Monate hinweg ziehen kann. Geschmacklich lässt sich dieser Kaffee als sehr stark und vollmundig mit einem hohen Koffeinanteil beschreiben.
Weitere Kaffeesorten
Andere Kaffeesorten vereinigen nur einen geringen Marktanteil auf sich:
- In den westafrikanischen Staaten Sierra Leone und Guinea ist die kleinblättrige Stenophylla-Kaffeepflanze beheimatet, die in bis zu 500 Höhenmetern angebaut werden kann.
- Die teuerste und seltenste Kaffeebohne Kopi Luwak stammt aus Indonesien. Die Kaffeekirschen werden von Schleichkatzen gefressen und dann ausgeschieden. Im Darm der Tiere verändern sich die Geschmackseigenschaften der Bohne.
Hier findet ihr Infos zu den verschiedenen Kaffeesorten und ihren Besonderheiten.
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Die weltweite Verbreitung der Kaffeepflanze
Nachdem Kaffee zunächst nur in Afrika und Arabien angebaut wurde, sorgten verschiedene europäische Kolonialmächte ab dem 17. Jahrhundert für eine Verbreitung des Kaffeeanbaus nach Ceylon und Java und später im 18. Jahrhundert dann auch in die Karibik und nach Südamerika. Ende des 18. Jahrhunderts war Kaffee eine weit verbreitete Kulturpflanze in den Tropen.
Gibt es regionale Unterschiede in Hinblick auf bevorzugte Kaffeesorten?
Arabica entspricht vor allem dem Geschmacksempfinden in Deutschland, Nordeuropa und in den USA. Die Robusta-Kaffeesorte wurde lange Zeit eher in Südeuropa getrunken, ist jetzt aber auch in Deutschland verbreitet. In Süditalien ist häufig ein Arabica-Robusta-Mischungsverhältnis von 60:40, in Norditalien von 90:10 oder 100:0 anzutreffen. Die Ursache der regional unterschiedlichen Verwendung von Arabica und Robusta liegt in den Produktionskosten: Der Hochlandanbau des Arabica-Kaffees ist deutlich kostenintensiver als der im Tiefland angebaute Robusta-Kaffee.
Wissenswert: Für welches Heißgetränk eignet sich welche Kaffeesorte?
Der leicht mild und süßlich schmeckende Arabica ist eine sehr bekömmliche, magenschonende Kaffeesorte, die im Vergleich zu der Robusta-Kaffeebohne, wegen ihres geringeren Koffeingehalts zu nahezu jeder Tageszeit getrunken werden kann.
Die Chlorogensäure ist harntreibend und kann bei Magenempfindlichkeit Unwohlsein und Verdauungsstörungen auslösen. Daher wird der preiswerte und herbe Robusta häufig dem Arabica-Kaffee beigemischt. Robusta-Beimischungen neigen dazu, den Gesamtgeschmack zu dominieren. Espressokaffee vereint oft die Qualitäten des aromatischen Arabica mit dem kräftigeren, nussigen und bitteren Robusta-Geschmack.